Die MI-Branche als Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft
Die schöpferischen und gestaltenden Menschen sind die Basis der Kultur- und Kreativwirtschaft: Autoren, Filmemacher, Musiker, bildende und darstellende Künstlerinnen und Künstler, Architekten, Designer und die Entwickler von Computerspielen schaffen künstlerische Qualität, kulturelle Vielfalt, kreative Erneuerung und stehen zugleich für die wirtschaftliche Dynamik einer auf Wissen und Innovation basierenden Ökonomie.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird insbesondere von Freiberuflern sowie von Klein- und Kleinstbetrieben geprägt. Sie sind überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert – also nicht primär im öffentlichen (Museen, Theater, Orchester in öffentlicher Trägerschaft) oder zivilgesellschaftlichem Sektor (Kultur-, Kunstvereine, Stiftungen, etc.) – und beschäftigen sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen oder kreativen Gütern und Dienstleistungen.
Zur Kultur- und Kreativwirtschaft werden elf Teilmärkte bzw. -branchen gezählt. Bund und Länder haben sich dabei an der Definition der Enquête-Kommission „Kultur in Deutschland“ orientiert.
Die Teilmärkte Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt und Pressemarkt werden unter dem Begriff „Kulturwirtschaft“ zusammengefasst. Zusätzlich sind die beiden Teilmärkte Werbemarkt sowie Software/Games-Industrie als sogenannte Kreativbranchen mit einbezogen. In den Bereich „Sonstige“ können ggf. neue wirtschaftliche Aktivitäten eingebunden werden. Die deutsche Abgrenzung ist sowohl mit den europäischen Abgrenzungen als auch mit denen der UNESCO kompatibel.
Die MI-Branche sieht sich als Ursprung und Kern der Musikwirtschaft und somit als Teil der Kultur- und Kreativindustrie. So nutzen beispielsweise andere Industrien wie die Werbe- und Filmbranche, die Musikindustrie (Phonoindustrie) und die Rundfunkwirtschaft die Inhalte und Produkte der MI-Branche und erwirtschaften damit Milliarden-Umsätze.
Gerade deshalb kann die ökonomische Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft gar nicht deutlich genug herausgestellt werden: Seit Ende der 80ier-Jahre entwickelte sie sich bezogen auf Umsatz und Beschäftigung zu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige. Allein im Jahr 2008 hat sie schätzungsweise 65 Milliarden Euro zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung (Bruttowertschöpfung) in Deutschland beigetragen. Damit ist sie vergleichbar mit den großen Industriesektoren Automobil, Maschinenbau und Informations- und Kommunikationstechnologie.
In brancheneigenen Verbänden der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland werden die Interessen der meisten Unternehmen aus den Bereichen Herstellung, Vertrieb, Handel, Handelsagenturen und Medien, die rund zwei Drittel des deutschen MI-Marktes repräsentieren, vertreten. Die Verbände koordinieren die Branchenbelange nach innen und außen und halten intensive Kontakte zu politischen Gremien, Behörden, Institutionen sowie anderen Wirtschaftsverbänden und Marktpartnern.
Ob Architektur, Musik oder Werbung – die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine vielfältige Branche. Ihr gehören sowohl freiberuflich arbeitende Künstler und Kulturschaffende als auch Kleinstunternehmerinnen und Unternehmer wie Kunsthändler, Agenten und Galeristen an. Darüber hinaus zählen auch mittelständische Unternehmen wie Film- oder Musikproduzenten, Hersteller von Musikinstrumenten oder Computerspielen sowie Verlage dazu.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt ihren Erfolgskurs weiter fort. In 2010 hat sich ihr Umsatz um 2,2 Prozent auf 137 Mrd. Euro erhöht. Ihre Bruttowertschöpfung liegt damit bei knapp 64 Mrd. Euro. Dies unterstreicht noch einmal eindrucksvoll, in welch bedeutsamem Umfang die Kreativität und Innovationsfreude der Branche zu Wachstum und Wohlstand in Deutschland beiträgt. Damit gehört die Kultur- und Kreativwirtschaft zu den wichtigen deutschen Wirtschaftsbranchen.
In der Musikinstrumenten- und Equipmentbranche (MI-Branche) werden Hersteller, Vertriebe (Distributoren), Handelsagenturen, Händler, sowie brancheneigene Medienunternehmen (z.B. Verlage) zusammengefasst.